gemäss unserem GPS sollte die sonne an diesem
morgen um 0518 uhr aufgehen. als uns unser wecker eine stunde vorher
weckte, war es immer noch stockdunkel und ziemlich kalt. wir zogen uns an, aber
nicht wie üblich kurze hosen und leichte t-shirts, sondern lange jeans und
einen dicken pullover. als wir aufbrachen, zeichnete sich im osten schon
deutlich ein silberstreifen am horizont ab. wir erklommen die anhöhe
hinter dem campingplatz, wobei wir froh waren, dass wir den weg gestern schon
erkundet hatten. rechtzeitig erreichten wir den höchsten punkt und
warteten gespannt auf das kommende naturschauspiel. die parkbroschüre
hatte nicht zu viel versprochen, wir erlebten tatsächlich einen
fantastischen sonnenaufgang. |
|
|
als die sonne vollständig über den horizont
gestiegen war, machten wir uns auf den rückweg zum zelt und
frühstückten. danach fuhren wir die 6 km zum trail head auf dem
"elephant hill". als wir kurz vor 1000 uhr den rucksack schulterten und
den wanderweg richtung "joint" unter die füsse nahmen, war es schon
ziemlich warm und wir hatten unsere warmen kleider längst wieder gegen
kurze hosen und leicht t-shirts getauscht. der weg stieg leicht an und
führte uns durch die typische rötlich-braune stein- und
wüstenlandschaft. unterwegs kamen wir an diesem loch in einer
mächtigen steinwand vorbei, in welches unsere drei kinder gerade
hineinpassten. |
|
wir kamen sogar zweimal an diesem loch vorbei.
susanne führte uns wie gewohnt gemäss einer karte. ich hatte daneben
die route auf einem GPS geplant. nach einer weggabelung machte mein GPS
plötzlich ganz seltsame anweisungen und wollte unbedingt wieder umkehren.
anfangs dachte ich, ich hätte bei der planung einen fehler gemacht, aber
dann merkten wir, dass wir bei der verzweigung doch den falschen weg erwischt
hatten. so mussten wir ein stückweit zurück gehen. es war eine
interessante erkenntnis, dass es situationen gibt, in welcher die technik der
weiblichen intuition tatsächlich überlegen ist ... |
|
|
|
|
während wir durch die wüste wanderten,
wurde es zunehmend heisser. wir bewunderten die sich stets ändernden
gesteinsformationen. je länger wir um uns schauten, umsomehr entdeckten
wir formationen, die etwas darstellten. der stein in der mitte im bild oben
rechts sieht aus wie ein indianerkopf, unten links kann man einen liegenden
hund erkennen und unten rechts ein gesicht. gegen mittag erreichten wir die mit
geländefahrzeugen befahrbare piste "devils lane". zum glück waren
keine autos unterwegs, denn die wirbeln jeweils den staub auf, was für
wanderer äusserst unangenehm ist. im schatten eines baumes trafen wir auf
ein stehendes fahrzeug. wir unterhielten uns kurz mit dem fahrer und die kinder
durften von seinem wassertank ihre leeren flaschen auffüllen. kurze zeit
später hatten wir das ziel unserer wanderung erreicht: den "joint". der
"joint" ist ein schmaler spalt in einer felswand, durch den ein wanderweg
führt. der spalt ist so schmal, dass zwei erwachsene nicht kreuzen
können. die felswände ragen links und rechts mehrere zehn meter in
die höhe, im spalt ist es daher immer schattig und angenehm kühl. am
westlichen ende des "joints" hat es eine grosse höhle, dort ruhten wir uns
etwas aus und assen bei sehr angenehmen temperaturen zu mittag. |
|
|
|
|
nach dem essen starteten wir dann zur eigentlichen
attraktion dieser wanderung: wir durchquerten den "joint". der boden ist mit
feinstem sand bedeckt. die kinder interessierten sich ganz besonders für
die dritte dimension dieses natürlichen phänomens und versuchten sich
im bergsteigen. es gelang ihnen, sich vielleicht etwa 5 meter in die höhe
zu arbeiten, doch dann waren sie mit dem problem konfrontiert, wie man wieder
herunter kommt. sie überstanden glücklicherweise den vertikalen
ausflug unbeschadet. |
|
auf dem rückweg zum "elephant hill" wurde die
hitze dann fast unerträglich. die kinder schleppten sich tapfer durch
ausgetrocknete bachbette und über staubige wege, nur unseren jüngsten
musste ich auf den letzten zwei kilometer etwas tragen. den letzten abhang zum
parkplatz hinunter liefen dann alle drei wieder voller energie. wir kehrten
zum campingplatz zurück und und fuhren anschliessend zum "needles
outpost", einem gebäude gerade ausserhalb der nationalparkgrenze mit
tankstelle, einem kleinen laden und einem einfachen cafe. leider war das
geschäft geschlossen und so mussten wir ohne lebensmittel und ohne die
erhoffte erfrischung wieder zum campingplatz zurückfahren. nach dem
eindunkeln erfrischten wir uns im freien mit einigen flaschen kühlem
wasser, in dem wir uns gegenseitig abduschten. nach der anstregenden wanderung
schliefen alle sofort ein. |